Bürgerschaftliches Engagement im Bereich Straffälligenhilfe gehört in Deutschland ebenso wie in Bremen zu den zahlenmäßig sehr kleinen Bereichen. Trotzdem spielt sie eine zentrale Rolle. Im bremischen Justizvollzug, bei den allgemein sozialen Diensten der Justiz und den freien Trägern der Straffälligenhilfe werden in verschiedenen Bereichen ehrenamtliche Mitarbeiter eingesetzt, um sich für die soziale und berufliche Wiedereingliederung von Gefangenen und Haftentlassenen einzusetzen. Dies ist ganz im Sinne des bremischen Strafvollzugsgesetzes und der bremischen Politik.
Da der Einsatz von Ehrenamtlichen bislang unkoordiniert war und von dem jeweiligen hauptamtlichen Ansprechpartner abhing, an den sich die Person wendete, die ehrenamtliche Arbeit leisten möchte, wurde im Rahmen des Erasmus+ Programms „Mobilizing society towards (ex) offenders reintegration“ Fachleute aus den Bereichen Justizvollzugsanstalt (JVA), der senatorischen Behörde, der sozialen Dienste der Justiz (SDdJ) und den freien Trägern der Straffälligenhilfe zusammengesetzt und den Status quo des bürgerschaftlichen Engagements im Justizbereich eruiert. In dieser Zusammenarbeit wurde die Notwenigkeit der Koordination von Ehrenamtlichen im Bereich Straffälligenhilfe, die als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Bereichen (JVA, SDdJ, freie Träger) fungiert, geäußert. Daraufhin wurde die Stelle des Koordinators neu installiert.
Zentrale Aufgabe des Koordinators ist die Vernetzung der Institutionen (JVA Bremen, SDdJ, freie Träger) im Bereich der Ehrenamtlichen-Arbeit. Denn nur durch Vernetzung können ein erfolgreiches Entlassungsmanagement und eine positiv verlaufende Wiedereingliederung funktionieren. Die Aufgabenbereiche gliedern sich in fünf Bereichen:
- Gewinnung und Auswahl von Ehrenamtlichen
- Qualifizierung und Begleitung
- Betreuung und Begleitung
- Anerkennung und Wertschätzung
- Öffentlichkeitsarbeit
Das Teilprojekt ist bei der Senatorin für Justiz und Verfassung, Gesamtkoordination Chance-Netzwerk angesiedelt.